Bryan du Domaine de la Colline


Im Leben liebte ich Dich sehr, im Tod liebe ich Dich immer noch.

In meinem Herzen hast Du einen Platz, den niemand jemals füllen kann.

                                                                             Deckrüde im VLD

* 23.2.2006    + 30.5.2017

  

Vater: 

Bert/Baggio 

 

Mutter: 

The first Dream du Domaine de la Colline

 

Erfolge:                           

  • 2x Baden Württemberg Sieger, 
  • 1x Bodensee Sieger
  • 6x CACIB, 
  • 4x BOB


Meine Geschichte als ehemaliger Notlandseer

ich bin ein waschechter Franzose, mit dem entsprechendem Charme. Wie es sich für Franzosen eben so gehört.

Aber das war nicht immer so. Ich hatte eine wunderschöne Kindheit mit meinen Eltern, Geschwistern und Landseer - Onkeln und -Tanten in dem Haus in dem ich geboren wurde.

 

Monique unsere Hundemama hat uns verwöhnt und trotzdem unsere Landseereigenschaften entwickeln und ausleben lassen.

Eines Tages wurde ich abgeholt. Es sollte mein neues Herrchen sein. Eigentlich war er am Anfang ganz nett, doch nach schon sehr kurzer Zeit hatte ich gemerkt, dass er nicht wirklich Freude an mir hatte. Mit 16 Wochen hat er mich in einen Keller gesperrt aus dem es aus meiner Sicht kein Entrinnen mehr gab. Ein richtiges Verlies. Ich bekam nichts zu fressen und von Streicheleinheiten war auch keine Spur mehr.

 

Dabei hatte ich mir das so sehr gewünscht. An Stelle dessen wurde ich verhauen. Ich weiß bis heute noch nicht warum.

Nach einer für mich unendlich langen Zeit, ich war schon ein Jahr ein Gefangener in meinem Verlies hörte ich plötzlich eine vertraute Stimme aus meiner Kindheit.

 

Monique hatte mich nicht vergessen und nun sollte es zurück zu meiner Landsseerfamilie nach Hause gehen.

Aber alles war viel schwerer als ich ursprünglich dachte. Ich war ja nun schon ein großer Junge, nur im Kopf fühlte ich mich noch als Welpe. Kein Wunder ich durfte ja auch nichts lernen und die Welt habe ich auch nicht von außen gesehen.

Also war ich nicht nur dünn, sondern auch schüchtern und ängstlich.

 

Eines Tages erhielten wir Besuch. Da kam ein großer stürmischer weißer Landseer namens Louis mit seiner Familie  förmlich in unseren Hof geflogen.

 

Die waren echt toll. 

 

Ich hörte wie meine Monique dieser Familie meine Geschichte erzählte und kehrt um die Hand saß ich auf einmal mit mit diesem Louis im Auto. Vor lauter Aufregung habe ich gleich die Nackenstütze gefressen.

 

Nach einiger Zeit hielten wir an einem gemütlichen Bauernhaus mit einem netten Garten. 

 

Plötzlich stieg in mir wieder diese fürchterliche Angst hoch, was wohl auf mich zukommen würde. Doch es war zu spüren, dass ich in dieser Familie mehr als willkommen war.

 

Eines Tages herrschte große Aufregung. Ich wurde gebadet und gebürstet und wir fuhren zu einer Veranstaltung mit ganz vielen Hunden. 

 

Ausstellung haben meine zwei Menschen das genannt. Und ich durfte auch auf dieser Ausstellung laufen.

Ganz genau beobachtete ich, wie Louis das machte. Dann war es für mich so weit.

 

An der Miene der Richterin war abzulesen, dass sie eher Mitleid mit mir hatte, war meine Haut doch drei Nummern zu groß, mager und schüchtern, dass war einfach zu viel.    

 

War ich froh, als wir da raus waren. Insgeheim muss ich allerdings eingestehen, hat mir der Tag schon sehr gut gefallen.

Nun sind einige Jahre vergangen und ich fühle mich richtig wohl.

 

Mittlerweile habe ich mich zu einem 10 Jahre alten, charmanten, stattlichen und sicheren Rüden entwickelt. Ein echter Franzose eben.

Wir verbrachten eine wunderbare Zeit mit Urlauben am Meer, in den Bergen, im Schnee und bei Wanderungen. Überall dabei waren meine Kumpel Louis und Dagobert. Diese Nervensäge lebt auch bei uns. So ein Zwerg und glaubt er ist ganz groß. Na ja, Louis und ich lassen ihn in dem Glauben. Er ist ja auch ein guter Kumpel.

Auf Ausstellungen bemitleidete mich auch niemand mehr. 

 

Ganz im Gegenteil. Ich habe schon oft den 1. Platz  mit vorzüglich gemacht und einmal, im Herbst 2008 wurde ich sogar Sieger von Baden Württemberg mit BOB. 

 

Da habe ich  einen weiblichen internationalen Champion geschlagen. Die war richtig süß.

 

Aber Wettbewerb ist Wettbewerb.

 

Vor lauter Stolz fühlte ich mich gleich doppelt so groß. Und mein Frauchen erst.

Und das Präsentieren im Ring macht mir mittlerweile richtig Spass. Kaum zu verstehen, warum manche Kollegen so nervös sind. Kopf hoch, Beine nach vorne und Schwanz stolz tragen, das ist es schon. Und die viele Aufmerksamkeit tut richtig gut.

 

Mittlerweile bin ich auch drei Mal Papa geworden und ganz stolz auf meine Töchter und Söhne.

Ausstellungen besuche ich nicht mehr. Mittlerweile bevorzuge ich gemütliche Spaziergänge mit meinem Frauchen, Louis und Kiss.

Urlaube in Österreich stehen nach wie vor im Vordergrund. Almen, Seen und Schnee sind einfach das Schönste für mich.

Nun bin ich nach einem erfüllten, von Liebe geprägtem Leben gegangen, erobere die Welt hinter dem Regenbogen und leuchte als Stern am Nachthimmel um meinem Frauchen nahe zu sein.

 

Au Revoir, Euer Bryan



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